Sie oder Du? Diese Frage ruft immer wieder eine große Unsicherheit hervor. Im Geschäftsleben gilt grundsätzlich, dass sich fremde Erwachsene mit „Sie" ansprechen. Allerdings ist es auch eine Frage des Firmenstils und der Branche, ob man sich duzt oder siezt. Vorsicht ist allerdings beim Duzen mit Vorgesetzten geboten, da man unangenehme Themen mit diesen dann weitaus schwerer besprechen kann.
Grundsätzlich sollte in der Praxis beobachtet werden, wie mit dem „Du" umgegangen wird, bevor man selbst jemandem dies anbietet.
Es ist ein Fauxpas, einem Ranghöheren in einem Unternehmen das „Du" anzubieten. Dieses muss immer durch den Ranghöheren an den Rangniederen erfolgen.
Ein Handschlag zum Anbieten des „Du" ist völlig ausreichend. Große Verbrüderungsakte sind im Geschäftsleben nicht angebracht.
Selbstverständlich sollte auch ein „Du" den Ausdruck von Höflichkeit und gegenseitigem Respekt erfordern.
Bekommt man auf einer Firmenfeier unter Alkoholeinfluss das „Du" angeboten, sollte man dieses am nächsten Tag nicht sofort nutzen und abwarten, ob es tatsächlich auch so gemeint war.
Häufig wird in angelsächsischen Unternehmen mit einer Niederlassung in Deutschland eine Mischform praktiziert. Die Kollegen werden gesiezt, aber mit ihrem Vornamen angesprochen.
Ein angebotenes „Du" kann man natürlich auch ablehnen. Dabei verweist man dann freundlich aber bestimmend auf seine grundsätzlichen Prinzipien. Die betreffende Person wird einem aber dann wahrscheinlich nie wieder das „Du" anbieten.
Wird das Duzen nicht ausdrücklich erlaubt, kann dieses als Beleidigung aufgefasst werden. Der oder die Beleidigte kann dann sogar eine strafrechtliche Verfolgung beantragen. Das Duzen von Amtspersonen zum Beispiel sollte man tunlichst unterlassen.
Nach erfolgtem Duzen besteht auch die Rückkehr zum Siezen. Dies wird dann eingesetzt, wenn man einer Person eine besondere Distanz signalisieren und sie aus dem Kreis seiner Vertrauten ausgrenzen möchte. Kurz gesagt, mit dieser Person möchte man nichts zu tun haben.